Grindalwürmer - Enchytraeus buchholzi


Grindalwürmer sind größer als Mirkowürmchen (ca. 10 mm groß) und werden liebend gerne von ausgewachsenen Panzerwelsen, Salmler, Zwergbuntbarschen und Co. verspeist. Sie haben den Ruf sehr viel Fett und Eiweiß zu enthalten, weshalb eine sparsame Verfütterung angeraten wird. Es macht sie aber gleichzeitig auch zu einem super Aufbaufutter für laichwillige Elternpaare oder kranke Fische.

Grindalwürmer sinken ebenfalls wie die Mikrowürmchen schnell zu Boden.

Auch bei den Grindalwürmer gibt es verschiedene Methoden. Meine Grindals halte ich auf Seramis und habe gute Erfahrungen gemacht, deswegen stelle ich euch diese Methode vor:


Grindalwürmer: Ansetzen, Vermehren und Verfüttern


1. Was man braucht

  • 1 Ansatz Grindalwürmer
  • 1 leeres, sauberes Gefäß + Deckel mit Löchern
  • 1 Glasscheibe u.ä.
  • Seramis
  • Wasser
  • gemahlene Haferflocken (zum Füttern der Kultur)

 

 

 

2. Seramis ins Gefäß füllen

es bietet sich an, das Seramis vorher auszuwaschen, um den roten Abrieb zu entfernen. Dieser würde sich sonst mit der Zeit unten in der Kultur absetzen (nicht schädlich).

 

Als Gefäß eignet sich alles, was aus Plastik ist und einen Deckel besitzt: z.B. leere Eisdosen Salatboxen etc.

3. Seramis befeuchten

Die Kultur muss immer feucht gehalten werden. Benutzt man gerade gewaschenes Seramis, kann dieser Schritt entfallen. Dennoch sollte ab und zu kontrolliert werden, ob das Substrat noch feucht ist. Dies erkennt man gut, wenn sich das Seramis aufhellt. Es sollte aber auch kein Wasser im Ansatz stehen, da die Würmchen sonst ertrinken können. Zur Befeuchtung eignet sich gut eine Sprühflasche.

4. Animpfen der neuen Kultur

Aus der alten Kultur entnimmt man dafür einige Würmchen.

 

5. Entnahme der Würmchen

 

Man streift mit einem Pinsel (egal ob Haar- oder Borstenpinsel) einige Würmchen von der Entnahmescheibe.

 

Ähnlich wie beim Verfüttern.

6. Würmchen auf das neue Substrat geben

 

Am besten dafür den Pinsel mit Wasser aus der Sprühflasche besprühen und auf das Substrat tropfen lassen.

 

Alternativ kann auch einfach die Entnahmescheibe aus einem laufenden Ansatz auf das neue Substrat gegeben werden. Der laufende Ansatz erhält dann eine neue Scheibe.

7. Füttern der Kultur

 

Meine Kulturen werden mit gemahlenen Haferflocken gefüttert. Habe ich gerade keine gem. Haferfocken zur Hand funktioniert es auch mit Zierfisch-Flockenfutter.

 

Bitte am Anfang die Kultur nur wenig füttern, da noch nicht so viele "Abnehmer" vorhanden sind. Zu viel Futter lässt die Kulturen schimmeln.

8. Futter befeuchten

 

Wichtig ist, dass das Futter angefeuchtet wird. Es sollte eine zähe Breitextur haben.

Grindal lieben es ihr Futter zu "nuckeln".

 

Auf das Futter legt man eine kleine Glasscheibe oder etwas Vergleichbares. Bei mir müssen oft irgendwelche Deckel herhalten. Die Grindals sammeln sich unter dem Deckel, denn sie lieben das Futter und die Feuchtigkeit.

Zur Verfütterung nimmt man einfach den Deckel und streift die Würmchen mit einem Pinsel ab. (wie in Schritt 4 gesehen). Alternativ wenn kaum noch Haferflocken an der Scheibe haften, kann man auch die komplette Entnahmescheibe kurz im Aquarium schwenken. Egal wie, die Fische freuen sich über den "Grindalregen".

9. Verschließen des Ansatzes

Es bietet sich an, den Ansatz mit einem Deckel mit Löchern zu verschließen. Das hat den Vorteil, dass das Substrat nicht so schnell austrocknet.

 

Bitte genügend Löcher in den Deckel pieksen. Die Kultur muss atmen können. Kann die Luft nicht richtig zirkulieren, bildet sich schnell Schimmel.

10. Ein neuer Ansatz

 

muss dann angelegt werden, wenn die alte Kullut zu stinken beginnt. Oft bildet sich dann auch eine dunkle, untere Schicht im Seramis.


Das alte Seramis muss man nicht wegwerfen. Ich gebe es in einen großen Kescher und wasche es gründlich aus. Dann trockne ich es bis zum nächsten Einsatz.

 

allgemeine Tipps:

  • Am besten immer mind. 2 Kulturen betreiben, falls 1 Kultur plötzlich kippen sollte
  • als Gefäße verwende ich eigentlich alles, was mir in die Hände fällt und als geeignet betrachtet wird: Eisdosen, Verpackungen von Eier-/Wurstsalat, pfandfreie Flaschen, etc.
  • eine Kultur kann etwas riechen, aber keine Kultur sollte stinken! Dann ist sie am kippen oder ist bereits gekippt.