Schwarzer Phantomsalmler - Hyphessobrycon megalopterus


Hyphessobrycon megalopterus mit Jungtier (unten)
Hyphessobrycon megalopterus mit Jungtier (unten)

heute möchte ich einmal eine 'Lanze brechen' für wirklich tolle Salmler aus Südarmerika: der schwarze Phantomsalmler. Ungelogen, das sind geile Fische.

 

 

Leider kommt ihre wahre Schönheit erst so wirklich im Aquarium zur Geltung und nicht in den Verkaufsbecken und auf meinen alten Fotos leider auch nicht so wirklich *sorry*

Doch erst der Reihe nach.

 

Haltung:

Der schwarze Phantomsalmler wird ca. 4,5 cm lang, die Männchen werden größer als die Weibchen. Man kann den Phantomsalmler ab 60 Liter bzw. 50 cm Kantenlänge halten. Viel mehr Freude hat man an diesen Tiere aber mit mehr Platz, da hier das Revierverhalten und die Balz schöner ausgelebt werden können. Ich hatte sie damals im 160 Liter- Becken und fand den Besatz sehr passend. 

 

Die schwarzen Phantomsalmler benötigen weiches und leicht saures Wasser. Ein leicht alkalischer PH-Wert von 7,5 ist auch okay. Die schönsten Farben haben meine Tiere allerdings bei 6,5 gezeigt. 

 

Das Aquarium für die Haltung sollte gut bepflanzt sein. Am besten ist hier eine dichte Randbepflanzung und ein freier, mittiger Schwimmraum, so hat man als Betrachter auch etwas davon.  Der schwarze Phantomsalmler ist ein guter Anfängerfisch, weiß aber auch 'alte Hasen' zu begeistern.

 

Der Phantomsalmler ist ein Schwarmfisch und sollte mit mindestens 10 Exemplaren gehalten. Ich empfehle mehr Weibchen als Männchen zu halten, da die Männchen kleine Reviere bilden und um die Weibchen buhlen.

 

Aussehen:

Schwarze Phantomsalmler-Männchen sind gut von den Weibchen zu unterscheiden. Die Männchen, namensgebend, sind pechschwarz mit einem attraktiven Schulterfleck. Im Aquaristikgeschäft haben sie oft ihre Schreckfärbung und zeigen sich als 'graue Mäuse'. Wenn sie sich allerdings im Aquarium eingewöhnt haben, dann imponieren sie mit ihrer satten Farbe. Die Männchen werden auch deutlich größer als die Weibchen und haben prächtige fast fahnenartige Rückenflossen.

 

Die Weibchen sind auch wunderschön, auch wenn ihnen die pechschwarze Körperfärbung fehlt. Sie haben ebenfalls eine irisierenden Schulterfleck sowie rote Brust-, Fett- und Afterflosse.  

 

Männchen A. macmasteri, im Hintergrund Weibchen Hyphessobrycon megalopterus
Männchen A. macmasteri, im Hintergrund Weibchen Hyphessobrycon megalopterus

Verhalten:

Schwarze Phantomsalmler sind gegenüber anderen Fischen sehr friedvoll. Eine gute Vergesellschaftung ist mit Panzerwelse oder amerikanischen Zwergbuntbarschen. Die Männchen manchmal auch die Weibchen können sich schon mal zanken. Auch wenn es Schwarmfische sind und die Nähe ihrer Artgenossen brauchen, stehen sie selten als Schwarm zusammen. In meinem Aquarium konnte ich regelmäßig beobachten, dass Männchen innerhalb des Beckens kleine Reviere bildeten und diese gegen andere Männchen verteidigten. Vorbei schwimmende Weibchen wurden dann angebalzt. Immer wieder spannend, wie sich die Männchen gegenseitig versuchten die ' Mädels wegzuschnappen'. 

 

Die Balz ist bei den schwarzen Phantomsalmler sowie ein optisches Highlite. Wenn die Männchen ihren pechschwarzen Anzug auspacken um dann parallel zu einem anderen Männchen zu schwimmen, dabei die Flossen bis auf äußerste spannt, dann ist das ein herrlicher Anblick. Manchmal passiert es, dass die Männchen sich gegenseitig die Flossen zerrupfen. Meistens schaut der Aquarianer morgens ins Becken und sieht das ein oder andere Exemplar zersaust im Becken herum schwimmen. Tja, in der Nacht war dann wohl Party angesagt ;-) keine Angst die Flossen wachsen wieder nach.

 

Jungtiere des Hyphessobrycon megalopterus
Jungtiere des Hyphessobrycon megalopterus

Zucht:

 

Zur intensiven Zucht kann ich leider nicht viel sagen, da ich die Phantomsalmler nicht bewusst gezüchtet habe. Allerdings hatte ich dennoch einige Jungfische nachziehen können. Ich denke das lag an den Mulmecken, die einige Kleinstlebenwesen enthielten und dem stark verkrautetem Becken, denn Phantomsalmler stellen ihrem eigenen Laich bzw. den Jungfischen nach.

  

Abschließende Worte:

Wer einen kleinen Salmler für ein 'Südamerikabecken' sucht, sollte sich die schwarzen Phantomsalmer auf die Liste schreiben. Er bietet mehr Aktion als der klassische Neon und steht mit seinem irrisierenden Schulterfleck in seiner Schönheit nicht hinten an.

 

 

Tol...jetzt habe ich nachdem Schreiben dieses Artikel auch wieder Lust schwarze Phantomsalmer zu halten :) Aber ich habe doch keinen Platz mehr in den Becken und keinen Platz für neue Becken in der Wohnung *heul* Ihr kennt das, oder?

Hier ein etwas älteres Video meiner Phantome bei der Balz.