Rettichtierchen - Spirostomum cf. ambiguum


Rettichtierchen ( lat. Spirostomum cf. ambiguum ) sind aufgrund ihrer geringen Größe ein ideales Erstfutter für Jungfische.

 

Rettichtierchen sind wie die amerik. Dauerinfusorien sogenannte Milchinfusorien. Das heißt, dass die Kultur mit Milch ernährt werden muss. Der Unterschied zu den Dauerinfusorien ist, dass die Rettichtierchen sich von der Milch direkt ernähren. Die Dauerinfusorien hingegen vom Milchpilz.

 

Die Kultur ist identisch mit den Dauerinfusorien. Kleiner Tipp zu Fütterung: (Kondens-)Milch nur sehr sparsam verwenden (tröpfchenweise!) und erst wieder füttern, wenn das Wasser wieder klar ist.

 

Der größte Unterschied zu den Dauerinfusorien ist, dass die Rettichtierchen nicht lange hungern dürfen, da sonst die Kultur schnell einbricht. Dafür ist die Vemehrungsrate nach meinem Empfinden aber wesentlich höher, als bei den Infus.

 

 

Aufnahme freundlicherweise durch Thomas Klappich zur Verfügung gestellt
Aufnahme freundlicherweise durch Thomas Klappich zur Verfügung gestellt

Rettichtierchen (schwarze Kügelchen) unterm Mikroskop.

 

 


Häufig gestellte Fragen


Frage Antwort
 Wie oft füttere ich die Rettichtierchen?

Frühestens, wenn das Kulturwasser wieder klar ist.

Spätestens, wenn die Anzahl der Rettichtierchen abnimmt.

Besonderheit, da wir hier keinen Milchpilz als Puffer haben, reagieren die Rettichtierchen i.d.R. etwas empfindlicher auf Hungerperioden.

 

Ich habe aus Versehen zu viel gefüttert. Was mache ich jetzt?

Sofort (!) die Kultur teilen und mit Leitungswasser auffüllen, bis das Kulturwasser eine leichte Trübung hat (wie sonst gewohnt).  Nicht zögern, die Kultur kippt sonst innerhalb weniger Tage. Oft hatte ich schon Glück und konnte eine Kultur so retten, manchmal hat man aber Pech.

 

 Wann verfüttere ich die Rettichtierchen?

Die Rettichtierchen kann man praktisch immer verfüttern.

Bei Jungfischen oder empfindlichen Arten würde ich aber warten,

bis das Wasser wieder klar ist (die Milch von den Rettichtierchen aufgenommen wurde).

So vermeidet man, dass die Milch mit ins Wasser kommt und die Parameter negativ beeinflusst.

 

Ich habe keine Kondensmilch im Haus. Geht auch normale Milch?

Ja, das funktioniert. Im Notfall geht auch verdünnte Sahne. Die Kondesmilch ist etwas gehaltvoller (Fett/Zucker) und pusht die Kultur gerade am Anfang sehr gut. 

 

Was ist das für eine Haut auf der Kultur und ist das gefährlich? Muss ich die Haut komplett entfernen

Diese Haut entwickelt sich mit der Zeit und ist nicht giftig u.ä. 

Sie muss nicht aus der Kultur entfernt werden.

Einfach die Kultur etwas schwenken oder umrühren, damit die Haut einreißt und zu Boden sinkt.

So kann der Luftaustausch wieder stattfinden.

 

Wie lange hält so eine Kultur und wie setzte ich eine neue an?

Eine bestimmten Zeitraum gibt es nicht. Es kommt auf viele Faktoren wie Gefäßgröße, Standort, Entnahme etc. an. Es gibt aber ein paar Indizien.

Bemerkt man eine verminderte Vermehrungsrate oder einen zunehmenden Geruch, dann hilft ein Wasserwechsel. Man schüttet 50% der Kultur weg und fühlt mit frischem Wasser auf. 

Eine neue Kultur setzt man wie oben beschrieben an. Ihr braucht dann keinen "fremden" Kulturansatz sondern nehmt einfach von eurer eigenen Kultur.

 

Meine Kultur läuft nicht an. Was mache ich falsch?

Prüfe, ob die Kultur warm genug steht (Raumtemperatur) und ob sie genug Luft bekommt. Ein Wasserwechsel bewirkt manchmal wahre Wunder. 

Aquarianer haben mir auch berichtet, dass es mit sehr kalkhaltigen Wasser Probleme gab und es erst bei Verschnitt mit Osmose/Dest.-Wasser geklappt hat.

 

Wo stelle ich die Kultur am Besten hin? Kann ich auch den Aquarienunterschrank dafür nutzen?

Jein. Wenn der Unterschrank genügend durchlüftet und nicht überhitzt (z.B. durch Abwärme der Technik). Dann ist das möglich.

Der Platz für die Kulturen sollte nicht zu kalt und zugig sein. Je kälter die Kulturen stehen, desto langsamer ist die Vermehrung. Je wärmer, desto stärker ist die Vermehrung, aber auch die Gefahr, dass die Kultur kippt. Direktes Sonnenlicht vermeiden.

 

Warum solle ich eine zweite Kultur anlegen? Meine jetzige läuft doch super.

Aus Sicherheit. Eine Kultur kann ganz schnell kippen. Manchmal auch ohne erkennbaren Grund. Dann ist es gut, wenn man dann noch Ersatz hat. Vorallem, wenn gerade Jungfische ins Haus stehen.